Die Allianz Zukunft hatte aufgrund ihrer Teilnahmeanzeige für die Bundestagswahl die 80 Fragen zum Wahl-O-Mat beantwortet und die Hoffnung, dass angesichts der aktuellen politischen Lage die brennenden Fragen zu sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Umweltpolitik ausgewählt werden.
Wir sind vom Ergebnis sehr enttäuscht.
Schon die ursprüngliche Themenauswahl zu den Thesen ist u.E. für den politischen Meinungsbildungsprozess nicht optimal. Und dann wurden für die Bundestagswahl von den 80 bearbeiteten Thesen kaum markante, progressive Thesen für den Wahl-O-Mat ausgewählt. Die eigentlich nur von einer Partei vertretene EU-Ablehnung kommt in mehreren Thesen vor, auch Religionsskepsis und Fremdenfeindlichkeit dominieren. Dagegen fehlt gerade nach den Erfahrungen aus der Pandemie z.B. die Frage nach dem Grundeinkommen (das seit 2017 fast immer dabei war) komplett, selbst wenigstens in dessen Richtung gehende Thesen wurden ignoriert. 42 von allen Parteien bearbeitete wichtige Thesen sind im Wahl-O-Mat nicht berücksichtig, obwohl mündige Wähler:innen auch durchaus in der Lage und willens sind, 80 Fragen zu beantworten und eine Bevormundung bei der Auswahl der Thesen nicht angesagt ist.
Wir haben dem Team vom Wahl-O-Mat bei der Bundeszentrale für politische Bildung unseren Wunsch übermittelt, dass unsere Anmerkungen Eingang in zukünftige Versionen des Wahl-O-Mats finden.
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